In der Stadt Caorle ist der katholische Glaube tief verwurzelt. Die Stadt war schon im Mittelalter (ab dem Jahr 876) Bischofssitz und erlebte in dieser Periode eine Blütezeit. Die Stadt war damals ein wichtiger Verbündeter von Venedig.

Kein Wunder also, dass der "Duomo", der Dom von Caorle, im venezianischen Stil erbaut wurde. Das beeindruckende Gotteshaus, das nach dem Heiligen Stephanus benannt ist, wurde im Jahr 1038 fertiggestellt. Der getrennt vom Kirchenschiff stehende Glockenturm des Doms ist 48 m hoch. Er wurde im Jahr 1070 erbaut. Früher diente er der Hafenstadt Caorle auch als Leuchtturm. Der Glockenturm steht etwas schief und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Es lohnt sich, einen Blick ins Innere des Doms zu werfen. Er ist mit wertvollen Kunstwerken ausgeschmückt. Das älteste und schönste Kunstwerk ist zweifellos das sechsteilige Altarbild aus Silber und Gold, entstanden im 8. Jahrhundert. Auf den sechs Tafeln sind Christus, Maria, der Erzengel Gabriel und drei Heilige, darunter Stephanus, dargestellt. An weiteren Kunstwerken seien noch das Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert und die modernen Kreuzwegstationen erwähnt.

Im Hafen von Caorle steht die Wallfahrtskirche "Madonna dell' Angelo". Sie soll aus dem 6. Jahrhundert stammen, wurde jedoch im Lauf der Zeit mehrmals umgestaltet. Innen sind Wandmalereien von 1595 zu sehen. Das wichtigste Kunstwerk in der Kirche ist aber die Marienfigur, die - nach der Legende - von Fischern aus Caorle im Meer gefunden wurde. Alle fünf Jahre veranstalten die Einwohner von Caorle ein großes Fest zu ihren Ehren. Der Turm der Wallfahrtskirche wurde im romanischen Stil im 13. Jahrhundert erbaut.

Eine weitere katholische Kirche, "Madonna del Rosario di Pompei", steht in der Stadtmitte. Sie wurde 1878 erbaut. Der Altar und das Weihwasserbecken sind aus Marmor und viel älter als das Kirchengebäude. Sie stammen aus älteren Kirchen der Stadt, die inzwischen nicht mehr vorhanden sind.