Beim Pfarrhaus neben dem Dom von Caorle steht ein kleineres, modernes Gebäude, in dem im Jahr 1975 das Liturgische Museum eröffnet wurde.

Das Museum zeigt religiöse und künstlerische Objekte. Wer sich für die Geschichte der katholischen Kirche und kirchliche Kunst interessiert, kann im Liturgischen Museum eine Zeitreise bis in die Antike unternehmen!

Von hohem ideellem Wert sind zweifellos die Reliquien, die im Museum gezeigt werden. Der Dom von Caorle wurde nach dem Heiligen Stephanus benannt, und im Museum sind Reliquien dieses Märtyrers zu sehen. Außerdem besitzt das Museum eine Reliquie aus dem Oströmischen Reich (Byzanz) und eine aus der Zeit der Goten. Sehr alt sind auch die archäologischen Funde: Die Kunstgegenstände aus Marmor und die Statuen stammen aus dem vierten und fünften Jahrhundert.

Groß ist die Zahl der Objekte aus Silber, die aus dem Mittelalter sowie aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen. Das Museum verfügt auch über viele liturgische Geräte wie z.B. Kerzenständer, Monstranzen (eine wurde im 14. Jahrhundert im venezianischen Stil hergestellt!), Kruzifixe. Eine der Hauptattraktionen der Ausstellung dürfte der Bischofsring der Bischöfe von Caorle sein. Caorle war ja jahrhundertelang Bischofssitz, bis es dem Bistum Venedig eingegliedert wurde. Künstlerisch sehr ansprechend sind die sechs Ikonen mit farbenfrohen Darstellungen der Apostel Petrus, Bartholomäus, Philippus, Andreas, Matthäus und Jakobus.

Das Liturgische Museum ist nur an Sonntagen geöffnet, und zwar von Juni bis September jeweils von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von März bis Mai und im Oktober von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr.