Die Piazza Vescovado ist der prachtvollste Platz der Stadt. Genau genommen handelt es sich weniger um einen Platz, als um eine breite Prachtstraße, die sich etwa in nordsüdlicher Richtung vom Dom zur Strandpromenade erstreckt.

Die beiden großartigsten Gebäude von Caorle stehen an der Piazza Vescovado, nämlich der Dom und der Glockenturm. Der Dom wurde im Jahr 1038 geweiht. Schutzpatron des Doms - und damit auch der Stadt - ist der Heilige Stephanus. Unmittelbar vor der Kirche ist der Boden der Piazza mit Marmor belegt. Ansonsten ist der Platz mit derselben Art von Trachyt-Steinen gepflastert, wie sie auch für den Markusplatz in Venedig verwendet wurden. Der zylindrisch geformte Glockenturm (der "Campanile") steht unabhängig vom Dom - und etwas schief. Er wurde im Jahr 1070 fertiggestellt und gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. Früher diente er auch als Leuchtturm und als Wachtturm. Von oben waren feindliche Schiffe auf große Entfernung zu entdecken! Besonders eindrucksvoll wirkt das Gebäudeensemble aus Dom und Glockenturm nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Bauwerke von Scheinwerfern angestrahlt sind.

An der Piazza Vescovado stand früher auch ein Kloster "St. Rochus". Es wurde aber um 1800 zerstört. Die Klostermauer ist noch vorhanden. Hinter der Mauer verbirgt sich der sehenswerte Klostergarten. Ein Kreuzgang, schattenspendende Bäume und nicht zuletzt der Springbrunnen in der Mitte des Gartens erzeugen eine ruhige, erholsame Atmosphäre. Am Mauerwerk sind noch alte Fresken zu sehen.